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Vorhaben 5: Einfluss des Klimawandels auf Struktur, ökologische Integrität und Bewirtschaftung der Binnenwasserstraßen


Dr. Helmut Fischer
Bundesanstalt für Gewässerkunde, Am Mainzer Tor 1, 56068 Koblenz
Referat U2, Ökologische Wirkungszusammenhänge
Tel. 0261/1306-5458, helmut.fischer@bafg.de


Dr. Annette Becker, BfG,
Tel. 0261/1306-5520, becker@bafg.de


Zusammenfassung

Mögliche Einflüsse des Klimawandels auf die ökologische Integrität der Bundeswasserstraßen werden vor dem Hintergrund belastbarer Klima- und Abflussszenarien (Veränderungen der mittleren Verhältnisse und zu erwartender Extremereignisse) eingeschätzt. Damit können das BMVBS und seine Oberbehörden frühzeitig auf die erwarteten Veränderungen reagieren, Anpassungsmaßnahmen einleiten und mit den Betroffenen abstimmen. Wirtschaftliche und ökologische Schäden können gemildert oder abgewendet werden, vorausschauende politische Maßnahmen können auf eine solide wissenschaftliche Basis gestellt werden
Ein wichtiges Ziel des Vorhabens ist es, den Einfluss des Klimawandels auf die Gewässer gegenüber anderen Einflüssen abzugrenzen, wie z. B. anthropogenen Eingriffen in die Gewässergeometrie. Die Kenntnis klimabedingter Veränderungen wird auch Hinweise auf eine zukünftige Bewirtschaftung im Einzugsgebiet geben. Außerdem verbessert der Einsatz des in KLIWAS zu entwickelnden Modellsystems die Projektion der erwarteten Änderungen des ökologischen Zustands der Wasserstraßen deutlich. So können mögliche Konflikte frühzeitig identifiziert und vermieden werden. Die Modellergebnisse liefern ferner Hinweise für eventuell erforderliche Anpassungen wasserbaulicher Maßnahmen zwecks Erhaltung der ökologischen Integrität von Bundeswasserstraßen. Als weiteres Ergebnis werden Informationen über veränderte Belastungen der unterliegenden Tide- und Küstengewässer durch kontaminierte Sedimente und durch organische Schwebstoffe und Algen aus dem Binnenbereich bereit gestellt.

Projekte

  • Die Auswirkungen der Klimaänderungen auf den Sedimenthaushalt und auf das Gefährdungspotenzial kontaminierter Altsedimente werden für den Oberrhein und für die deutsche Binnenelbe ermittelt (PJ 5.01). Die Auswirkungen der neuen Schadstoffmuster auf Baggermaßnahmen werden festgestellt und es wird analysiert, ob sich die organischen Schadstoffmuster klimabedingt verändern (PJ 5.01, 5.04). Eine mögliche klimabedingte Verschlechterung der hygienischen Situation an Binnenwasserstrassen wird dargestellt (PJ 5.03).
  • Die Entwicklung der Gewässergüte, insbesondere der Algen und der organischen Schwebstofffrachten, wird mit Hilfe des Gewässergütemodells QSim simuliert (PJ 5.02). Es wird unter anderem getestet, ob ein massenhaftes Absterben der Muscheln im Rhein zu erwarten ist und ob sich in der Havel toxische Blaualgen in gefährlichem Maße entwickeln können. Für die Ufer- und die Auenvegetation werden Habitateignungsmodelle neu- oder weiterentwickelt, die die zukünftigen Abflusssituation berücksichtigen (PJ 5.06). Außerdem werden Einschätzungen zur Wirkung des Klimawandels auf die Lebensräume der Fauna in Bundeswasserstraßen geliefert (PJ 5.07).
  • Schließlich werden Konzepte erstellt, die es ermöglichen, die durch den Klimawandel zu erwartenden Belastungen langfristig zu reduzieren (PJ 5.08). Diese Konzepte enthalten Indikatoren für Binnenwasserstraßen auf Flussgebietsskala. Ziel ist es, die Auswirkungen klimabedingter Änderungen auf das System „Binnenwasserstraße“ und die Auswirkungen von möglichen Anpassungsoptionen in ihrem Zusammenwirken betrachten zu können.

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